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zeitperspektive

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Zeitperspektive

Hans-Jürgen Walter, Biedenkopf

Der von L.K. Frank vorgeschlagene Begriff gewann zentrale Bedeutung im Rahmen von Lewins Feldtheorie der Persönlichkeit. „Die Gesamtheit der Ansichten eines Individuums über seine psychologische Zukunft und seine psychologische Vergangenheit, die zu einer gegebenen Zeit existieren, kann 'Zeitperspektive' genannt werden“ (Lewin 1963, 96, 116/117). Die Formulierung „zu einer gegebenen Zeit“ verweist darauf, dass es niemals die Vergangenheit oder die Zukunft als solche sein können, die gegenwärtiges Verhalten beeinflussen, sondern immer nur in der Gegenwart existierende Teile des psychischen Feldes (Kraftfeldanalyse, Hier-und-jetzt-Prinzip), d.h. Vergangenheit und Zukunft, wie sie im gegenwärtigen Erleben der Person repräsentiert sind (Verantwortlichkeit). In diesem Sinne verstanden ist die Beachtung der Zeitperspektive eines Menschen in der Gruppendynamik und in der Psychotherapie von großer Bedeutung für die Veränderung von Denk-, Fühl- und Verhaltensprozessen.

Literatur: Lewin, Kurt (1963): Feldtheorie in den Sozialwissenschaften. Bern.

zeitperspektive.1483628959.txt.gz · Zuletzt geändert: 12.03.2024 13:26 (Externe Bearbeitung)