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wirklichkeit [09.01.2017 17:21] stemberger |
wirklichkeit [12.03.2024 13:26] (aktuell) |
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====== Wirklichkeit ====== | ====== Wirklichkeit ====== | ||
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+ | //Nach einem Aufsatz von Brigitte Lustig, Wien//(( Brigitte Lustig (2005): [[https:// | ||
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+ | ==== Wirkliches im ersten und zweiten Sinn ==== | ||
- | //Eintrag in Bearbeitung// | ||
- | //Nach einem Aufsatz von Brigitte Lustig, Wien// | ||
- | **Wirkliches im ersten und zweiten Sinn** | ||
Im [[realismus_kritischer|Kritischen Realismus]], | Im [[realismus_kritischer|Kritischen Realismus]], | ||
- | Die phänomenale Welt ist Teil der physikalischen Welt. Psychophysische Körper-Ich-Vorgänge und psychophysische Welt-Vorgänge (erlebtes Ich und anschauliche Welt - Mikrokosmos) ereignen sich im physikalischen Organismus, der ein Teil der physikalischen Welt ist (Makrokosmos). Somit ist der Mikrokosmos selbst ein physikalischer Teilbereich im Makrokosmos. Die phänomenalen Sachverhalte der anschaulichen Welt werden als strukturell verwandt mit den phy sikalischen | + | Die phänomenale Welt ist Teil der physikalischen Welt. Psychophysische Körper-Ich-Vorgänge und psychophysische Welt-Vorgänge (erlebtes Ich und anschauliche Welt - Mikrokosmos) ereignen sich im physikalischen Organismus, der ein Teil der physikalischen Welt ist (Makrokosmos). Somit ist der Mikrokosmos selbst ein physikalischer Teilbereich im Makrokosmos. Die phänomenalen Sachverhalte der [[anschaulich|anschaulichen Welt]] werden als strukturell verwandt mit den physikalischen |
menschliche Handeln in der phänomenalen anschaulichen Welt seine Entsprechung und Wirkung in der physikalischen, | menschliche Handeln in der phänomenalen anschaulichen Welt seine Entsprechung und Wirkung in der physikalischen, | ||
- | Die Wirklichkeit im 2. Sinn kann vom Menschen als Hinweis auf die Wirklichkeit im 1. Sinn genommen werden, das heißt: bestimmte Merkmale der anschaulichen Welt weisen auf bestimmte Eigenschaften des physikalisch Wirklichen hin, das wir nie unmittelbar erfahren können. Der physikalische Organismus, wie er dort existiert, ist als solcher nicht erfahrbar. Jeder Mensch erlebt seinen Körper immer nur in seiner phänomenalen Welt, der Wirklichkeit im 2. Sinn, jetzt z. B. als diesen Text lesend. Derselbe Vorgang in der transphänomenalen Welt ist mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar: | + | Die Wirklichkeit im 2. Sinn kann vom Menschen als Hinweis auf die Wirklichkeit im 1. Sinn genommen werden, das heißt: bestimmte Merkmale der anschaulichen Welt weisen auf bestimmte Eigenschaften des physikalisch Wirklichen hin, das wir nie unmittelbar erfahren können. Der physikalische Organismus, wie er dort existiert, ist als solcher nicht erfahrbar. Jeder Mensch erlebt seinen Körper immer nur in seiner phänomenalen Welt, der Wirklichkeit im 2. Sinn, jetzt z. B. als diesen Text lesend. Derselbe Vorgang in der transphänomenalen Welt ist mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar: |
- | **„Angetroffenes“, | + | ==== „Angetroffenes“, |
- | Wirklich im 3. Sinn sind alle Dinge, Wesen, Ereignisse, Taten, aber auch Hunger, Durst und Freude. Auch Geträumtes, | + | Wirklich im 3. Sinn sind alle Dinge, Wesen, Ereignisse, Taten, aber auch Hunger, Durst und Freude. Auch Geträumtes, |
- | Im Sinn alltäglichen Sprachgebrauchs bedeutet „unwirklich“ „nicht existent“. Dies entspricht nach Ansicht von Metzger dem „Nicht-Wirklichen im 3. Sinn“, also dem Vergegenwärtigten, | + | Im Sinn alltäglichen Sprachgebrauchs bedeutet „unwirklich“ „nicht existent“. Dies entspricht nach Ansicht von Metzger dem „Nicht-Wirklichen im 3. Sinn“, also dem Vergegenwärtigten, |
Das eigene Herz ist demnach in seiner anatomischen Lage nicht anschaulich angetroffen, | Das eigene Herz ist demnach in seiner anatomischen Lage nicht anschaulich angetroffen, | ||
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Vergegenwärtigungen verweisen auf das Angetroffene, | Vergegenwärtigungen verweisen auf das Angetroffene, | ||
- | Das Angetroffene besitzt nach Metzger im Erleben des Menschen eine stärkere Wirksamkeit als das Vergegenwärtigte. Wenn also in der Ecke des Kinderzimmers eine Hexe wohnt, dann wird sie nicht durch die vernünftige Erklärung vertrieben werden, es gäbe in Wirklichkeit keine Hexen. In diesem Zusammenhang beschreibt | + | Das Angetroffene besitzt nach Metzger im Erleben des Menschen |
- | Metzger die Rolle des gedanklichen Urteils im Erleben im Unterschied zur funktionalen Wirksamkeit des Angetrof fenen. Demnach ist ein Urteil eine gedankliche Stellungnahme dazu, wieweit Angetroffenes mit vorauszusetzenden Fakten der Wirklichkeit im 1. Sinn übereinstimmt (nach Metzger 2001, 27). | + | |
- | **Wirklichkeit im 4. Sinn: „Etwas“, | + | ==== (Wirklichkeit im 4. Sinn lt. Metzger 1954: „Etwas“, |
- | Innerhalb des Angetroffenen (wirklich im 3.Sinn) beschreibt Metzger einen 4. Sinn von Wirklichkeit: | + | [In einer späteren Arbeit ([[http:// |
+ | |||
+ | Innerhalb des Angetroffenen (wirklich im 3.Sinn) beschreibt Metzger einen 4. Sinn von Wirklichkeit: | ||
fehlen. | fehlen. | ||
- | Niemand würde nun auf die Idee kommen, das Nicht-Erfüllte, | + | Niemand würde nun auf die Idee kommen, das Nicht-Erfüllte, |
- | **Unwahrnehmbar Vorhandenes** | + | ==== Unwahrnehmbar Vorhandenes |
- | Metzger beschäftigt sich auch mit dem „unwahrnehmbar Vorhandenen“ und seiner funktionalen Wirksamkeit im Vergleich zum sichtbar Angetroffenen sowie dem Vergegenwärtigten: | + | Metzger beschäftigt sich auch mit dem „unwahrnehmbar Vorhandenen“ und seiner funktionalen Wirksamkeit im Vergleich zum sichtbar Angetroffenen sowie dem Vergegenwärtigten: |
- | einen Brief vermittelt wird. Dagegen wird ein Würfel, von dem nur einige Seiten sichtbar sind, als zur Gänze | + | |
- | angetroffen erlebt, ebenso unsere ganze Umgebung, wenn das Licht für einige Zeit ausfällt. | + | |
- | Metzger schreibt hierzu: | + | Metzger schreibt hierzu:\\ „Drehen wir uns mit geschlossenen Augen (mehrmals) um, so orientieren wir uns an dieser // |
- | Beispielen ist es nur ein kleiner … Schritt bis zu dem Erleben der Gegenwart von Wesenheiten, | + | |
- | „Der Unterschied zwischen religiösen ‚// | + | „Der Unterschied zwischen religiösen ‚// |
Nach Ansicht von Metzger darf hier kein geheimnisvoller Zusammenhang mit Tatbeständen aus der transphänomenalen Welt angenommen werden. | Nach Ansicht von Metzger darf hier kein geheimnisvoller Zusammenhang mit Tatbeständen aus der transphänomenalen Welt angenommen werden. | ||
- | **Wirklichkeit im 5. Sinn** | + | ==== Wirklichkeit im 5. Sinn ==== |
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+ | [nach Metzger 1954; nach Brandt & Metzger 1969 handelt es sich um die **Wirklichkeit im 4. Sinn**; siehe oben] | ||
Metzger unterscheidet zwischen dem // | Metzger unterscheidet zwischen dem // | ||
- | Das heißt, in der phänomenalen Welt gibt es Gegenstände, | + | Das heißt, in der phänomenalen Welt gibt es Gegenstände, |
+ | |||
+ | ==== Der Wirklichkeitscharakter von Vergegenwärtigungen ==== | ||
+ | |||
+ | Den Unterschied zwischen // | ||
+ | „Es handelt sich hier um die für das Erleben ... grundlegende Unterscheidung zwischen Vergegenwärtigungen (Gedanken und Vorstellungen), | ||
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+ | *** * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *** | ||
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+ | ==== Therapeutisch wie auch im Alltagsleben ==== | ||
+ | ... macht es einen bedeutsamen Unterschied, | ||
+ | |||
+ | ==== Literatur: ==== | ||
+ | |||
+ | * Metzger, Wolfgang (1954/ | ||
+ | * Brandt, Lewis W. & Wolfgang Metzger (1969): [[http:// | ||
+ | * Lustig, Brigitte (2005): [[https:// | ||
+ | * Fuchs, Thomas & Gerhard Stemberger (2018): [[https:// | ||
+ | * Stemberger, Gerhard (2018): [[https:// | ||
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+ | ---------------- | ||
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+ | <WRAP center round box 80%> | ||
+ | {{: | ||
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+ | **Das klassische Grundlagenwerk zur Gestalttheorie** | ||
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+ | **Wolfgang Metzger: | ||
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+ | Psychologie. | ||
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+ | Die Entwicklung ihrer Grundannahmen seit der Einführung des Experiments** | ||
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+ | Wien: Verlag Wolfgang Krammer | ||
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+ | ISBN 978 3 901811 07 9 | 407 Seiten | Preis 45,00 Euro | ||
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