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wahrheit

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wahrheit [05.01.2017 15:55]
stemberger
wahrheit [12.03.2024 13:26] (aktuell)
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 ====== Wahrheit ====== ====== Wahrheit ======
 +[EN: truth]
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 //Beate Weitkemper, Soest// //Beate Weitkemper, Soest//
  
-Max Wertheimers Verständnis von Wahrheit geht weit über die klassische Definition der philosophischen Logik hinaus. Während hier "wahr" und "falsch" als Eigenschaften von Urteilen gesehen werden, die sich auf ein Zutreffen bzw. Nicht-Zutreffen eines Urteils im Verhältnis zu einem Sachverhalt beschränken, versteht Wertheimer Wahrheit in einem umfassenderen, ganzheitlichen Sinne. Wahrheit, die diese Bezeichnung verdient, muss jede Aussage bzw. jeden entsprechenden Sachverhalt als Teile von Zusammenhängen berücksichtigen. (Gestaltgesetze)+Max Wertheimers Verständnis von Wahrheit geht weit über die klassische Definition der philosophischen Logik hinaus. Während hier "wahr" und "falsch" als Eigenschaften von Urteilen gesehen werden, die sich auf ein Zutreffen bzw. Nicht-Zutreffen eines Urteils im Verhältnis zu einem Sachverhalt beschränken, versteht Wertheimer Wahrheit in einem umfassenderen, [[ganzheitlichkeit|ganzheitlichen]] Sinne. Wahrheit, die diese Bezeichnung verdient, muss jede Aussage bzw. jeden entsprechenden Sachverhalt als Teile von Zusammenhängen berücksichtigen. ([[gestaltgesetze|Gestaltgesetze]])
  
 Urteil und Sachverhalt müssen in ihrer Funktion als Teile eines Ganzen gesehen werden, will man sich nicht mit stückhafter Wahrheit zufrieden geben. Die verschiedenen Gegebenheiten bzw. Teile einer Situation sind selten wirklich isoliert und unabhängig voneinander, sondern jeweils bestimmt durch ihre Funktion innerhalb eines Ganzen. So mag z.B. jemand, der einen anderen zum Diebstahl gezwungen hat, auf die Frage, ob er das Geld aus der Kasse genommen habe, mit "Nein" antworten. Dieses "Nein" ist stückhaft gesehen wahr (von Wertheimer als w dargestellt), bezogen auf diesen Teil der Situation nämlich, bezogen auf die Gesamtsituation jedoch ist dieser Mensch schuldig (dargestellt als wF, d.h. stückhaft wahr, aber falsch im großen Zusammenhang). Urteil und Sachverhalt müssen in ihrer Funktion als Teile eines Ganzen gesehen werden, will man sich nicht mit stückhafter Wahrheit zufrieden geben. Die verschiedenen Gegebenheiten bzw. Teile einer Situation sind selten wirklich isoliert und unabhängig voneinander, sondern jeweils bestimmt durch ihre Funktion innerhalb eines Ganzen. So mag z.B. jemand, der einen anderen zum Diebstahl gezwungen hat, auf die Frage, ob er das Geld aus der Kasse genommen habe, mit "Nein" antworten. Dieses "Nein" ist stückhaft gesehen wahr (von Wertheimer als w dargestellt), bezogen auf diesen Teil der Situation nämlich, bezogen auf die Gesamtsituation jedoch ist dieser Mensch schuldig (dargestellt als wF, d.h. stückhaft wahr, aber falsch im großen Zusammenhang).
wahrheit.1483628141.txt.gz · Zuletzt geändert: 12.03.2024 13:26 (Externe Bearbeitung)