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Monopersonale / Relationale Persönlichkeitskonzepte

Als monopersonal bezeichnet man Persönlichkeitskonzepte, die die Persönlichkeit nur aus Vorgängen zwischen „inneren Instanzen“ des Individuums verstehen wollen (z.B. aus den dynamischen Wechselbeziehungen zwischen „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“), während in diesen Konzepten die „Außenwelt“ des Individuums kaum mehr als die Rolle des Anstoßgebers für diese „inneren“ Prozesse spielt (z.B. auch in den „Kontaktzyklus-Modellen“ bestimmter Richtungen der Gestalttherapie). Die Person wird also „aus sich allein“ verstanden, in dem Sinn ist von „monopersonal“ die Rede (in der kritischen psychoanalytischen Literatur wurde dafür von Ferenczi-Schüler Michael Balint der Ausdruck „One Body Psychology“ geprägt; Balint ).

Dies im Unterschied zu relationalen Persönlichkeitsmodellen, die davon ausgehen, dass von Person immer nur in der Bezogenheit auf ihre Umwelt und hier vor allem in ihrer Bezogenheit auf die Mit-Menschen gesprochen werden kann. Wie diese Relationalität verstanden wird, ist allerdings auch wieder unterschiedlich. In der Gestalttheoretischen Psychotherapie wird sie als Feldbeziehung verstanden.

Auch in den Psychotherapierichtungen, die ursprünglich monopersonale Konzeptionen vertraten, ist inzwischen eine zunehmende Hinwendung zu relationalen Konzeptionen in verschiedenen Variationen zu beobachten.

Literatur:

  • Galli, Giuseppe (2005): Psychologie der sozialen Tugenden. 2., erweiterte Auflage. Wien: Böhlau (dort u.a. 22f: Das anthropologische Modell Freuds)
  • Zabransky, D., Wagner-Lukesch, E., Stemberger, G., Böhm, A. (2018): Grundlagen der Gestalttheoretischen Psychotherapie. In: Hochgerner, M., Hoffmann-Widhalm, H., Nausner, L., Wildberger E. (Hrsg.): Gestalttherapie. 2., überarbeitete und aktualisierte Ausgabe, Wien: Facultas, 132–169.
monopersonal_relational.1539087335.txt.gz · Zuletzt geändert: 12.03.2024 13:26 (Externe Bearbeitung)