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 //Maria Seidenschwann, Wien// //Maria Seidenschwann, Wien//
  
-Der von Paul Tholey (1937-1998) kreierte Begriff "Klartraum" bezeichnet Traumzustände, die bewusst als solche erlebt werden und in denen die üblichen Gedächtnis-, Verstandes- und Willensfunktionen verfügbar sind. Das bedeutet auch, dass die träumende Person nach eigenem Willen das Traumgeschehen beeinflussen kann.+Der von Paul Tholey (1937-1998) kreierte Begriff "Klartraum" bezeichnet [[traum|Traum]]zustände, die bewusst als solche erlebt werden und in denen die üblichen Gedächtnis-, Verstandes- und Willensfunktionen verfügbar sind. Das bedeutet auch, dass die träumende Person nach eigenem Willen das Traumgeschehen beeinflussen kann.
  
 Wesentliche Merkmale des Klartraums sind nach Tholey: Wesentliche Merkmale des Klartraums sind nach Tholey:
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     7) Klarheit über die Erinnerung an das Wachleben und an den Traum     7) Klarheit über die Erinnerung an das Wachleben und an den Traum
  
-Die klarträumende Person bewegt sich wie im Wachbewusstsein in der phänomenalen Welt ihres Traums. Sie ist sich bewusst, dass sie schläft bzw. träumt und dass daher ihr Traum-Körper-Ich nicht den Gesetzmäßigkeiten der physikalischen Welt unterworfen ist (dass es also z.B. fliegen oder durch Wände gehen kann).+Die klarträumende Person bewegt sich wie im Wach[[bewusstsein|bewusstsein]] in der phänomenalen Welt ihres Traums. Sie ist sich bewusst, dass sie schläft bzw. träumt und dass daher ihr Traum-[[koerper-ich_koerper-schema|Körper-Ich]] nicht den Gesetzmäßigkeiten der physikalischen Welt unterworfen ist (dass es also z.B. fliegen oder durch Wände gehen kann).
  
-Tholey entwickelte eigene Techniken für das Erlernen des "Klarträumens", die im Unterschied zu anderen Wegen der Induktion von Klarträumen auf signalgebende Apparaturen verzichten. Sein Ansatz war, im Wachzustand über längere Zeit immer wieder zu hinterfragen und zu überprüfen, ob man wach ist oder träumt. Diese regelmäßige Überprüfung wird damit zur [[gewohnheit|Gewohnheit]], womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie auch während des Träumens angewandt wird und zum Erkennen des Traumzustandes führt. Sobald man erkannt hat, dass man träumt, und sich der Möglichkeiten bewusst ist, die sich nun in der Traumwirklichkeit bieten, kann man den Traum für das Erproben unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten nutzen. So ist es u.a. auch möglich, mit dem eigenen Ich in andere Traumfiguren einzudringen und aus deren Augen die Traumszene zu betrachten. Man kann sich mit Traumfiguren und anderen Gegebenheiten des Traums in unterschiedlichster Weise auseinandersetzen und so seine Traumwirklichkeit erforschen und daraus auch Rückschlüsse für die eigene Wachwirklichkeit gewinnen.+Tholey entwickelte eigene Techniken für das Erlernen des "Klarträumens", die im Unterschied zu anderen Wegen der Induktion von Klarträumen auf signalgebende Apparaturen verzichten. Sein Ansatz war, im Wachzustand über längere Zeit immer wieder zu hinterfragen und zu überprüfen, ob man wach ist oder träumt. Diese regelmäßige Überprüfung wird damit zur [[gewohnheit|Gewohnheit]], womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie auch während des Träumens angewandt wird und zum Erkennen des Traumzustandes führt. Sobald man erkannt hat, dass man träumt, und sich der Möglichkeiten bewusst ist, die sich nun in der [[wirklichkeit|Traumwirklichkeit]] bieten, kann man den Traum für das Erproben unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten nutzen. So ist es u.a. auch möglich, mit dem eigenen Ich in andere Traumfiguren einzudringen und aus deren Augen die Traumszene zu betrachten. Man kann sich mit Traumfiguren und anderen Gegebenheiten des Traums in unterschiedlichster Weise auseinandersetzen und so seine Traumwirklichkeit erforschen und daraus auch Rückschlüsse für die eigene Wachwirklichkeit gewinnen.
  
 Neben diesen Wegen zur Bewusstseinserweiterung und der Erforschung der eigenen Person - dabei auch sonst nicht bewusster Strebungen und Konflikte - bietet der Klartraum auch eine Fülle anderer Anwendungsmöglichkeiten. Eines davon findet sich in der Sportpsychologie: So lassen sich im Klartraum Bewegungsabläufe und das Raum-Lage-Gefühl trainieren. Neben diesen Wegen zur Bewusstseinserweiterung und der Erforschung der eigenen Person - dabei auch sonst nicht bewusster Strebungen und Konflikte - bietet der Klartraum auch eine Fülle anderer Anwendungsmöglichkeiten. Eines davon findet sich in der Sportpsychologie: So lassen sich im Klartraum Bewegungsabläufe und das Raum-Lage-Gefühl trainieren.
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 **Literatur:** **Literatur:**
 +  * Holzinger, B. (2007): //[[http://www.krammerbuch.at/shop/showArticle.php?id=2359|Anleitung zum Träumen]]//. Stuttgart: Klett-Cotta.
 +  * Tholey, P. (1980): Erkenntnistheoretische und systemtheoretische Grundlagen der Sensumotorik aus gestalttheoretischer Sicht. //Sportwissenschaft 10//, 7-33. [enthalten in Tholey 2018]
 +  * Tholey, P (1982): [[http://gestalttheory.net/download/tholeydialog.pdf|Bewußtseinsveränderung im Schlaf. Wach' ich oder träum' ich? Dialog mit der eigenen Psyche.]] //Psychologie heute, 9//(12), 68-78. 
 +  * Tholey, P. (1985): Haben Traumgestalten ein eigenes Bewusstsein? //Gestalt Theory, 7//(1), 29-46. [Enthalten in Tholey 2018]
 +  * Tholey, P. (2018): [[https://www.academia.edu/35568300/Paul_Tholey_Gestalttheorie_von_Sport_Klartraum_und_Bewusstsein._Ausgew%C3%A4hlte_Arbeiten_herausgegeben_und_eingeleitet_von_Gerhard_Stemberger|Gestalttheorie von Sport, Klartraum und Bewusstsein. Ausgewählte Arbeiten, herausgegeben und eingeleitet von Gerhard Stemberger.]] Wien: Verlag Wolfgang Krammer.
 +  * Tholey, P. & Utecht,K (1989): //Schöpferisch Träumen//. Niederhausen: Falken-Verlag
  
-Holzinger, B. (2007): //[[http://www.krammerbuch.at/shop/showArticle.php?id=2359|Anleitung zum Träumen]]//. Stuttgart: Klett-Cotta.+----
  
-Tholey, P. (1980)Erkenntnistheoretische und systemtheoretische Grundlagen der Sensumotorik aus gestalttheoretischer Sicht. //Sportwissenschaft 10//, 7-33+<WRAP center round box 80%> 
 +{{:tholeybuch.jpg?200 |}} 
  
-Tholey, P (1982): [[http://gestalttheory.net/download/tholeydialog.pdf|Bewußtseinsveränderung im Schlaf. Wach' ich oder träum' ich? Dialog mit der eigenen Psyche.]] //Psychologie heute, 9//(12), 68-78.  
  
-Tholey, P(1985)Haben Traumgestalten ein eigenes Bewusstsein? //Gestalt Theory, 7//(1), 29-46+**Paul Tholey:  
 + 
 +Gestalttheorie von SportKlartraum und Bewusstsein 
 + 
 +Ausgewählte Arbeiten, hrsg. und eingeleitet von Gerhard Stemberger**  
 + 
 +Wien: Verlag Wolfgang Krammer 
 + 
 +ISBN 978 3 901811 76 0 | 310 Seiten | Preis 36,00 Euro 
 + 
 +[[mailto:info@oeagp.at|Nun direkt bei der ÖAGP-Geschäftsstelle zu beziehen]] 
 + 
 +-> [[https://www.academia.edu/35568300/Paul_Tholey_Gestalttheorie_von_Sport_Klartraum_und_Bewusstsein._Ausgew%C3%A4hlte_Arbeiten_herausgegeben_und_eingeleitet_von_Gerhard_Stemberger|Inhaltsverzeichnis und Einführung von Gerhard Stemberger]] 
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-Tholey, P. & Utecht,K (1989): //Schöpferisch Träumen//. Niederhausen: Falken-Verlag 
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