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Nach: Wolfgang Metzger: Schöpferische Freiheit. Frankfurt: Kramer, 1962.
„Diese Kennzeichen können durchaus als Maxime für das Handeln humanistischer Psychotherapeuten verstanden werden“ (Jürgen Kriz, Grundkonzepte der Psychotherapie, 5. Auflage 2001, Weinheim: PVU, 164).
1. Nicht-Beliebigkeit der Form 2. Gestaltung aus inneren Kräften 3. Nicht-Beliebigkeit der Arbeitsgeschwindigkeit 4. Nicht-Beliebigkeit der Arbeitszeit 5. Duldung von Umwegen 6. Wechselseitigkeit des Geschehens
Man kann Lebendigem „auf die Dauer nichts gegen die eigene Natur aufzwingen“; man „kann nur zur Entfaltung bringen, was schon in dem ‚Material’ selbst als Möglichkeit angelegt ist“ (S. 20)
„Die Kräfte und Antriebe, die die angestrebte Form verwirklichen, haben wesentlich in dem betreuten Wesen selbst ihren Ursprung“ (23). „Von Dauer sind im Bereich des Lebendigen nur solche Formen, die durch die Entfaltung innerer Kräfte sich bilden und ständig von ihnen getragen und wiederhergestellt werden“ (26).
„Das lebende Wesen kann nicht beliebig auf seine Pflege warten … Es hat vor allem auch seine eigenen fruchtbaren Zeiten und Augenblicke, in denen es bestimmten Arten der Beeinflussung, der Lenkung oder deren Festlegung zugänglich ist. … Wer mit lebenden Wesen umgeht, muss also in viel höherem Maß als der Macher geduldig warten können, andererseits aber, wenn der rechte Augenblick heranrückt, ohne Zögern bei der Hand sein“ (27).
Prozesse des Wachsens, Reifens, Überstehens einer Krankheit haben ihnen jeweils eigentümliche Ablaufgeschwindigkeiten, die sich nicht beliebig beschleunigen lassen.
„Wer mit der Pflege, dem Aufziehen und der Erziehung von lebenden Wesen zu tun hat, muss überall dort Umwege in Kauf nehmen, wo diese bei der Entwicklung dieses Wesens in seiner Natur angelegt sind“ (30).
„Das Geschehen beim Pflegen … ist wechselseitig. Es ist im ausgeprägten Fall ein Umgang mit ‚Partnern des Lebens’“ (33).