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bewusstsein [08.01.2017 18:31] stemberger |
bewusstsein [12.03.2024 13:26] (aktuell) |
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Zu unterscheiden ist aus gestalttheoretischer Sicht zwischen dem erkenntnistheoretischen Bewusstseinsbegriff | Zu unterscheiden ist aus gestalttheoretischer Sicht zwischen dem erkenntnistheoretischen Bewusstseinsbegriff | ||
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In der Sprache der Gestalttheorie wird das Bewusstsein als die erlebte oder phänomenale Welt (d. h. wörtlich „erscheinende Welt”) bezeichnet, die der erlebnisjenseitigen Welt, physischen oder transphänomenalen („über das Erscheinende hinausgehenden" | In der Sprache der Gestalttheorie wird das Bewusstsein als die erlebte oder phänomenale Welt (d. h. wörtlich „erscheinende Welt”) bezeichnet, die der erlebnisjenseitigen Welt, physischen oder transphänomenalen („über das Erscheinende hinausgehenden" | ||
- | Das Bewusstsein im erkenntnistheoretischen Sinn lässt sich nach vielerlei Gesichtspunkten mehr oder weniger klar unterteilen (vgl. Metzger 1966). Hierzu verwendet man häufig die raumsymbolischen Begriffe des „Innen” und „Außen”, | + | Das Bewusstsein im erkenntnistheoretischen Sinn lässt sich nach vielerlei Gesichtspunkten mehr oder weniger klar unterteilen (vgl. Metzger 1966). Hierzu verwendet man häufig die raumsymbolischen Begriffe des „Innen” und „Außen”, |
Ein anderer, von der streng räumlichen Analogie des „Innen” und „Außen” mehr abweichender Einteilungsgesichtspunkt liegt vor, wenn Metzger zwischen dem Innenwelt- und Außenwelt-Bewusstsein unterscheidet, | Ein anderer, von der streng räumlichen Analogie des „Innen” und „Außen” mehr abweichender Einteilungsgesichtspunkt liegt vor, wenn Metzger zwischen dem Innenwelt- und Außenwelt-Bewusstsein unterscheidet, | ||
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==== Zur Unterscheidung von Bewusstsein im phänomenologischen und im ontologischen Sinn ==== | ==== Zur Unterscheidung von Bewusstsein im phänomenologischen und im ontologischen Sinn ==== | ||
- | Wenden wir uns nun dem Begriff des Bewusstseins im ontologischen Sinn zu. Hierunter versteht man das gesamte phänomenale Feld. Während der Bewusstseinsbegriff im phänomenologischen Sinn angemessen ist, weil hier klar zwischen einem Subjekt (dem phänomenalen Ich), einem Akt (der sinnlichen, vorstellungsartigen oder gedanklichen Teilhabe) und einem Gegenstand des Bewusstseins unterschieden werden kann, trifft dies für den Bewusstseinsbegriff im ontologischen Sinn nicht zu. Man wird nämlich dann leicht dazu verleitet, auch hier von einem Ich, das Bewusstsein hat, zu sprechen. So sagt z.B. Metzger (1966, 3), dass das Bewusstsein dasjenige sei, was ich habe, wenn ich wache, und was ich nicht habe, wenn ich traumlos schlafe. Hierzu habe ich in einem früheren Beitrag (Tholey 1980, 15) folgende kritischen Anmerkungen gemacht: | + | Wenden wir uns nun dem Begriff des Bewusstseins im ontologischen Sinn zu. Hierunter versteht man das gesamte |
- | ”Dass diese Redeweise irreführend ist, zeigt sich, wenn man danach fragt, was denn dieses Ich sein soll, welches das Bewusstsein hat. Sicherlich kann dieses Ich nicht phänomenaler Natur sein, da es ja dann selbst Bestandteil des Bewusstseins im hier verwendeten Sinn des Ausdrucks wäre. Sollte mit dem Terminus ‚Ich‘ der physische Organismus oder ein Teil von ihm gemeint sein, so wäre die Ausdrucksweise zumindest äußerst verwirrend. Versteht man unter ‚Ich‘ einen Dispositionsbegriff, | + | ”Dass diese Redeweise irreführend ist, zeigt sich, wenn man danach fragt, was denn dieses Ich sein soll, welches das Bewusstsein hat. Sicherlich kann dieses Ich nicht phänomenaler Natur sein, da es ja dann selbst Bestandteil des Bewusstseins im hier verwendeten Sinn des Ausdrucks wäre. Sollte mit dem Terminus ‚Ich‘ der physische Organismus oder ein Teil von ihm gemeint sein, so wäre die Ausdrucksweise zumindest äußerst verwirrend. Versteht man unter ‚Ich‘ einen Dispositionsbegriff, |
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+ | **Siehe auch:** | ||
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**Zitierte Literatur: | **Zitierte Literatur: | ||
* Duncker, Karl (1947): Phenomenology and epistemology of consciousness of objects. // | * Duncker, Karl (1947): Phenomenology and epistemology of consciousness of objects. // | ||
- | * Duncker, Karl (1992): Zur Erscheinungslehre und Erkenntnislehre des Gegenstandsbewusstseins. [Rückübersetzung von Duncker 1947 aus dem Englischen von Paul Tholey]. //Gestalt Theory, 14//(1), 4-42. | + | * Duncker, Karl (1992): Zur Erscheinungslehre und Erkenntnislehre des Gegenstandsbewusstseins. [Rückübersetzung von Duncker 1947 aus dem Englischen von Paul Tholey]. //Gestalt Theory, 14//(1), 4-42. Das später wiederaufgefundene deutschsprachige Original ist veröffentlicht in: Karl Duncker (2008), // |
* Metzger, W. (1966): Der Ort der Wahrnehmungslehre im Aufbau der Psychologie. In: W.: Metzger (Hrsg.): //Handbuch der Psychologie//, | * Metzger, W. (1966): Der Ort der Wahrnehmungslehre im Aufbau der Psychologie. In: W.: Metzger (Hrsg.): //Handbuch der Psychologie//, | ||
- | * Tholey, P. (1980): Erkenntnistheoretische und systemtheoretische Grundlagen der Sensumotorik aus gestalttheoretischer Sicht. // | + | * Tholey, P. (1980): Erkenntnistheoretische und systemtheoretische Grundlagen der Sensumotorik aus gestalttheoretischer Sicht. // |
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+ | <WRAP center round box 80%> | ||
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+ | **Paul Tholey: | ||
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+ | Gestalttheorie von Sport, Klartraum und Bewusstsein. | ||
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+ | Ausgewählte Arbeiten, hrsg. und eingeleitet von Gerhard Stemberger** | ||
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+ | Wien: Verlag Wolfgang Krammer | ||
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+ | ISBN 978 3 901811 76 0 | 284 Seiten | Preis 36,00 Euro | ||
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