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stemberger
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 ==== Gestalttheoretisch: Teilgebiet der Ordnungs- und Zusammenhangsbildung im Psychischen ==== ==== Gestalttheoretisch: Teilgebiet der Ordnungs- und Zusammenhangsbildung im Psychischen ====
  
-In solchen Fällen kann es sich geradezu aufdrängen, das damit verbundene Verhalten als irgendwie „verrückt“ oder „krank“ einzuordnen. Im Rahmen der Gestalttheorie wird eine solche krankheits- oder störungszentrierte Perspektive jedoch aus guten Gründen vermieden, weil sie vorschnell den Blick verengt und falsche Verallgemeinerungen begünstigt. Es gilt vielmehr, die Frage solcher „Abspaltungen“ als Teilgebiet des allgemeineren, übergeordneten Gebiets der Gesetzmäßigkeiten von Ordnungs- und Zusammenhangsbildungen zu begreifen:+In solchen Fällen kann es sich geradezu aufdrängen, das damit verbundene Verhalten als irgendwie [[gesundheit|„verrückt“ oder „krank“]] einzuordnen. Im Rahmen der Gestalttheorie wird eine solche krankheits- oder störungszentrierte Perspektive jedoch aus guten Gründen vermieden, weil sie vorschnell den Blick verengt und falsche Verallgemeinerungen begünstigt. Es gilt vielmehr, die Frage solcher „Abspaltungen“ als Teilgebiet des allgemeineren, übergeordneten Gebiets der Gesetzmäßigkeiten von Ordnungs- und Zusammenhangsbildungen zu begreifen:
  
 Was in einem Gesamtsystem von einem seiner Teilsysteme ausgegliedert wird, verschwindet nicht, sondern wird Teil anderer Teilsysteme, ist also zugleich Auflösung des //einen// Zusammenhangs und Bildung eines //anderen, neuen// Zusammenhangs in einer neuen Ordnung des Gesamtsystems. Die dafür maßgeblichen Gesetzmäßigkeiten sind nach gestalttheoretischer Auffassung im gestörten wie im ungestörten Gesamtgeschehen die gleichen. Diesen allgemeinen Gesetzmäßigkeiten für die Bildung, Aufrechterhaltung und Auflösung von Zusammenhängen widmet sich Wolfgang Metzger eingehend im Kapitel „Das Problem des Zusammenhanges“ in seiner „Psychologie“ (Metzger 2001,  96-131) im Anschluss an seine Behandlung des „[[ordnung|Problems der Ordnung]]“. Die Bedingungen und die Dynamik des Wirkens dieser Gesetzmäßigkeiten in Erleben und Verhalten der Persönlichkeit haben vor allem Kurt Lewin und seine MitarbeiterInnen erforscht. Was in einem Gesamtsystem von einem seiner Teilsysteme ausgegliedert wird, verschwindet nicht, sondern wird Teil anderer Teilsysteme, ist also zugleich Auflösung des //einen// Zusammenhangs und Bildung eines //anderen, neuen// Zusammenhangs in einer neuen Ordnung des Gesamtsystems. Die dafür maßgeblichen Gesetzmäßigkeiten sind nach gestalttheoretischer Auffassung im gestörten wie im ungestörten Gesamtgeschehen die gleichen. Diesen allgemeinen Gesetzmäßigkeiten für die Bildung, Aufrechterhaltung und Auflösung von Zusammenhängen widmet sich Wolfgang Metzger eingehend im Kapitel „Das Problem des Zusammenhanges“ in seiner „Psychologie“ (Metzger 2001,  96-131) im Anschluss an seine Behandlung des „[[ordnung|Problems der Ordnung]]“. Die Bedingungen und die Dynamik des Wirkens dieser Gesetzmäßigkeiten in Erleben und Verhalten der Persönlichkeit haben vor allem Kurt Lewin und seine MitarbeiterInnen erforscht.
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   * Abwehrmechanismen   * Abwehrmechanismen
 +  * [[emotionszentrierter_ansatz|Emotionszentrierter Ansatz]]
   * [[projektion|Projektion]]   * [[projektion|Projektion]]
   * [[spannungssystem|Spannungssystem]]   * [[spannungssystem|Spannungssystem]]
abspaltung.1626864935.txt.gz · Zuletzt geändert: 12.03.2024 13:25 (Externe Bearbeitung)